6,9 % weniger Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2016

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen sank mit 21.518 Unternehmensinsolvenzen laut DeStatis nicht nur um 6,9% im Vergleich zum Vorjahr, sondern auch auf den niedrigsten Stand seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999. Zuletzt hatte es im Krisenjahr 2009 einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen gegeben.

Interessant dazu ist die Pressemitteilung des Branchenverbandes der Insolvenzverwalter (VID), der hervorhebt, dass gerade der Einzelhandel mitttlerweile mit einigen sehr großen Fällen aufwarten „konnte“ (Strauss Innovation, Butlers, etc.). Hieran kann man sehr gut den Strukturwandel im Handel – weg vom stationären hin zum Online-Handel – erkennen. Schaut man in die USA, wo gerade Sears vor der Insolvenz steht, dann ist offensichtlich, dass dieser Strukturwandel in Deutschland noch mehr Opfer fordern wird.

Zum anderen geht der VID auf Grund der guten Konjunkturlage davon aus, dass sich die Zahl der Insolvenzen mittelfristig auf diesem niedrigen Niveau einpendeln wird. Demgegenüber gehen verschiedene Branchenstudien (Deloitte, Roland Berger) zumindest von einem Anziehen des Marktes für „Distressed M&A“-Transaktionen gerade auf Grund eines anziehenden Zinsniveaus aus. Möglicherweise treffen aber beide Aussagen zu, so dass zwar wieder mehr Unternehmen in die Krise geraten – aber eine Lösung außerhalb der Insolvenz von den Gläubigern bevorzugt wird.

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